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Montag, 07. März 2016

Auch Tigi hat die letzte Reise angetreten

Von alex-katzenhaus-freunde, 21:54

Liebe Katzenhaus-Freunde

Leider muss ich Ihnen heute mitteilen, dass vor bald vier Wochen, am 09.02.2016, auch unser Tigeli verstorben ist. Ich möchte Ihnen deshalb nachfolgend meinen letzten Bericht von Tigi und Tömeli schicken. Vielleicht freut es Sie zu erfahren, dass Ihre Vermittlung wunderbar klappte und es die beiden so viele schöne Jahre gut hatten. Wir vermissen die beiden unendlich .



Tigi hatte Mitte Januar plötzlich eine Krise, war lustlos und ass noch weniger. Eigentlich dachte ich da schon, es wäre nun ihre letzte Woche angebrochen, da es so viele vergleichbare Anzeichen wie bei Tömeli gab. Unsere Tierärztin untersuchte sie bei uns zu Hause und verschrieb ihr das Medikament Fortekor. Sie wog damals schon nur noch 2,7 kg – wir waren extrem schockiert. Natürlich hatten wir gesehen, wie schlank sie geworden war, aber die Zahl so schwarz auf weiss war dann doch ein Schock . Tigeli stabilisierte sich durch das neue Medi und nahm ihren üblichen Tagesablauf wieder auf. Wir mussten aber feststellen, dass der hohe Blutdruck sie plötzlich hatte fast erblinden lassen. Nach Rücksprache mit der Tierärztin verzichteten wir auf zusätzliche blutdrucksenkende Mittel auch als es in ihrem linken Auge zu Blutungen kam. Tigi kam mit dieser zusätzlichen Behinderung erstaunlich gut zu recht. Es schränkte sie kein bisschen ein . Sie bewegte sich weiterhin im ganzen Haus, fand all Ihre Futternäpfe und  ihre drei Kistchen (beides hatten wir arthrosebedingt schon letztes Jahr im ganzen Haus verteilt) und wollte auch weiterhin nach draussen um in ihrem Korb mit Sitzheizung zu pfuusen. Die einzigen, die sich (natürlich) wieder sorgten, waren mein Mann und ich . Wir liefen im Dunkeln mit der Taschenlampe im Quartier herum weil sie uns trotz ständigem Sichtkontakt entwischte. Das Glöggeli um ihren Hals half uns mehr als einmal auf unserer Suche.

Am Montag, 08.02.2016 war mein Mann den ganzen Tag zu Hause und „beklagte“ sich abends, Tigi hätte ihn ganz schön auf Trab gehalten. Ständig habe sie nach draussen gehen wollen oder sonst Aufmerksamkeit verlangt. Sie habe ihn sogar zu sich gemiaut, damit er sie streicheln komme. Ganz wie in ihren besten Zeiten  - Tigi sagte immer was sie wollte und war ein sehr gsprächiges Büsi. Wir führten immer ganze Diskussionen… . Am Dienstagmorgen durfte sie noch raus bis ich zur Arbeit musste, über Mittag war auch alles in Ordnung und abends war ich früher zu Hause und konnte sie schon um halb fünf nach draussen in ihren Korb lassen. Als wir sie nach 6 wieder reinliessen, stellten wir  fest, dass sie einen Schwächeanfall hatte. Sie sass ein paar Minuten etwas perplex auf dem Teppich vor der Terrassentüre, kam dann aber in die Küche (wo sie von mir ein Dessert auf diesen Schreck erhielt) und ging dann in ihr „Büsizimmer“ im UG  und legte sich auf ihren Lieblingsplatz. Ich fütterte sie dort noch mit Bouillon/Poulet (nach Empfehlung der Tierärztin) und streichelte sie ein wenig. Als mein Mann etwa eine Stunde später nach ihr sah, war sie gestorben. Sie lag in ihrer Lieblings-Schlafposition mit einem Poulet-Brösmeli auf den Lippen und sah total friedlich aus. Sie ist vermutlich einfach hinübergeschlafen. 



Tigeli hat uns dadurch eine grosse Überraschung beschert. Schlussendlich ist sie aber so gestorben wie sie auch gelebt hat. Selbstbestimmt, Nähe suchend wenn sie das wollte und sonst war sie gerne für sich. Sie ist nach einem guten Tag gestorben und musste nicht leiden. Sie hat sich von all ihre gesundheitlichen Beschwerden die Lebensfreude nicht nehmen lassen.  Ich bin Tigi sehr dankbar, dass sie mir und sich selbst die letzte Woche abgenommen hat, die ich mit Tömeli gerne durchgemacht habe, die mich aber bis heute sehr belastet . Ich habe ihn während vier Tagen rund um die Uhr betreut, ständig geschaut ob er noch atmet und zusehen müssen, wie er von Stunde zu Stunde schwächer und noch schwächer wurde. Und doch kämpfte er so sehr um sein Leben. Man sah ihm bis zum Schluss an, dass er nicht gehen wollte. Ich bewundere Tigi dafür, wie selbstbestimmt und einfach sie loslassen konnte .

Natürlich fehlt uns Tigi unglaublich. Für mich ist es etwas leichter als bei Tömeli, der ja wirklich sehr auf mich bezogen war und ständig um mich herum war. Tigi hat sich immer verzogen und ihre Ruhe gesucht. Sie kam nur dann ins EG oder OG, wenn sie etwas von uns wollte (Streicheln, Essen, Türöffner). Aber sie war eine so schöne und selbstsichere Katzendame – die ihr Revier auch kurz vor ihrem Tod enorm gut verteidigte! Können Sie glauben, dass unser Tigeli uns nicht ein einziges Mal absichtlich gebissen oder gekratzt hat? Ich habe noch nie ein derart „kontrolliertes“ Büsi angetroffen .

Ich möchte Ihnen abschliessend noch einmal von ganzem Herzen für Ihr Vertrauen und Ihre Menschen- und Tierkenntnis danken, dass Sie uns mit Tigi und Tömeli zusammengebracht haben. Wir werden die beiden Süssen nie vergessen. Vielen, vielen Dank!


 
Herzliche Grüsse,
Marianne




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